Feuerwehrhaus

Das Feuerwehrhaus, eine Garage für ein Einsatzfahrzeug?

Vielerorts gibt es Feuerwehrhäuser in den verschiedensten Ausführungen. Vom einfachen Häuschen, das eher an eine Waldschenke erinnert bis zum großen Prunkbau der alles andere in einer Gemeinde überschattet. Was ist wirklich notwendig? Man muss sich diese Frage aus der Sicht des einzelnen Feuerwehrmitgliedes stellen. Ein Feuerwehrmitglied rückt statistisch gesehen in Österreich 3,5mal pro Woche aus. Ist es der Verkehrsunfall, Bilder die ein starkes Nervenkostüm erfordern. Die Hände werden nicht nur schmutzig von Kühlwasser, Schmier- und Treibstoffen. Oder ist es der Brandeinsatz, helfende Hände versuchen jemandem zu helfen, der vielleicht vor einer Stunde seelenruhig eingeschlummert ist.

Die Grundbedürfnisse eines Feuerwehrmitgliedes sind einfach, sehr einfach. Die Grundbedürfnisse wie man sie in den eigenen 4 Wänden vorfindet, also ein WC, vielleicht auch eine Dusche, Umkleidemöglichkeiten, eine Möglichkeit sich in aller Ruhe einen Kaffee zu gönnen, eine Möglichkeit sich weiterzubilden im Rahmen von Schulungen, um wieder auf dem neusten Stand der Dinge zu sein. Da sind die Erfordernisse die die Organisation selbst mit sich bringt viel gewaltiger. Ohne PC geht auch bei der Feuerwehr nichts mehr. Die Vernetzung mit dem Land NÖ und dem Landesfeuerwehrverband, die Verwaltung der eigenen Feuerwehr, Kalkulation von Vorhaben und Aktivitäten, Übungen, Einsatzverrechung usw. Man kann erahnen, dass der Aufwand für die Organisation oftmals mehr erfordert, als für das einzelne Feuerwehrmitglied.

Bei unserem Feuerwehrhaus ist der Platz leider sehr begrenzt. Küche, Schulungsraum, Aufenthaltsraum, Jugendraum,… für all das gibt es bei uns einen einzigen Raum. Auch die Umkleiden sind klein und das Büro am Dachboden macht nicht wirklich Lust auf Arbeit. Trotz des Zubaus eines kleinen Lagerraumes und die Anhebung der Decke vor vielen Jahren, schafft es die Feuerwehr kaum, all ihr Hab und Gut in den eigenen 4 Wänden zu lagern. Platz fehlt an allen Seiten. Nicht mal die Garage bietet genug Platz, um mit allen Einsatzfahrzeugen problemlos auszurücken. Wie sehr ein modernes und komfortables Feuerwehrhaus, also für jedes Feuerwehrmitglied und somit auch für den Ernstfall wichtig ist, sollte uns allen klar sein.

Geschichte Feuerwehrhaus

Als die Freiwillige Feuerwehr Bad Deutsch-Altenburg im Jahr 1875 gegründet wurde, stand ihr das Feuerwehrrequisitenhaus neben der damaligen Volksschule (heute Emil Hofmanngasse 2) zur Verfügung; zu dem im Jahr 1893 ein Magazin zugebaut wurde. Das Gebäude hatte nun ein Ausmaß von 11 x 6 Meter.

Dieses Gebäude wurde 1974 abgebrochen und an seiner Stelle Abstellräume für die 1955 in der alten Volksschule errichteten Wohnungen gebaut.

Die Möglichkeit eines Zu- oder Neubaues im Garten der Volksschule in der Emil Hofmanngasse wurde wegen eines zu geringen Platzes verworfen und dafür in der Steinabrunngasse, neben dem Sulzbach 1938/39 ein neues Feuerwehrdepot er-richtet.

Dieses neue Feuerwehrdepot hatte eine Wagenremise mit 2 Toren, einen Aufent-haltsraum, ein Pissoir und Klosett mit Wasserspülung sowie einen Schlauchturm.

Infolge der Anschaffung weiterer Fahrzeuge und Geräte wurde das Depot zu klein, so dass 1972/74 ein Zu- und Umbau des Gerätehauses vorgenommen wurde.

Dadurch wurden östlich der Fahrzeughalle ein Büro und ein Lagerraum für den Zeug-wart geschaffen; Richtung Südwesten wurde die Fahrzeughalle um einen dritten Stellplatz erweitert, an den sich eine Stiege in den Dachboden, ein Mannschafts-raum und bachseitig ein WC, Vorraum und Waschraum anschlossen. Der Schlauch-turm wurde abgebrochen, das Dach neu mit Eternitplatten gedeckt.

1984/85 wurde das Feuerwehrhaus bachaufwärts nochmals erweitert, indem eine Fahrzeughalle für 2 kleinere Fahrzeuge zugebaut wurde. Dieser Bereich wurde dann 1995 zu einem Schulungs- und Mannschaftsraum umgebaut. In diesem Jahr erfolgte neuerlich ein Umbau des Feuerwehrhauses, bei dem Ostseitig ein Waschraum sowie getrennte WC-Anlagen für Herren und Damen sowie eine Stiege in den Dachraum geschaffen wurde. Der erste Stellplatz wurde durch einen Vorbau um 4 Meter ver-längert und die Decke des Teiles der Fahrzeughalle aus dem Jahr 1938 um 80 cm gehoben. Die 1974 gebauten Sanitäranlagen wurden in den Umkleideraum einbe-zogen. Das Büro in das Dachgeschoß verlegt. Neue Tore, Türen und Fenster ver-setzt. Richtung Südwesten wurde ein Lagerraum zugebaut.